Wo?
Günzburg
Datum
Mai 2020
Fotograf
Jürgen Kappelmeier
Klar, der Job im Rettungsdienst ist auch in normalen Zeiten nicht leicht. Im Schichtdienst sind wir 24/7 für die Bürger im Einsatz – Tag und Nacht, bei Wind und Wetter. Schwerkranke oder –verletzte Patienten, infektiöse, alkoholisierte und aggressive Patienten gehören zum Alltag bei der Arbeit dazu. Oft bleibt in einer 12-Stunden-Schicht kaum Zeit zu essen, oder die eigentlich benötigten Pausen zu machen.
Seit Beginn der Pandemie müssen sich die Besatzungen der Rettungsfahrzeuge noch besser schützen. Wir tragen jetzt bei jedem Einsatz eine sog. FFP2-Schutzmaske und bei Verdacht auf das Vorliegen einer Covid-19-Infektion auch Schutzanzüge.
Das erschwert unsere Arbeit. Trotz der Schutzmaßnahmen bleibt natürlich bei unserer Arbeit ein hohes Risiko, sich anzustecken.
Die Pandemie hat den Bürgern und hoffentlich auch den politisch Verantwortlichen gezeigt, dass es gerade die Berufe im medizinischen Bereich sind, die „systemrelevant“ sind. Wir „bleiben für euch da“ war ein Schlagwort der Zeit. Es wäre schön, wenn sich diese Erkenntnis in Zukunft auf unsere Arbeitsbedingungen und unsere Bezahlung auswirken würde.
Ich mache meinen Job sehr gerne! Aber eine gerechte Entlohnung und eine Abkehr von der wöchentlichen Arbeitszeit von 45 Stunden würde den
Beruf „Notfallsanitäter“ sicher auch für junge Leute wieder attraktiv machen und dem Personalmangel entgegenwirken.
Fünfzehn Profifotografen und Fotografinnen, vom Alpenvorland bis Sylt porträtieren deutschlandweit Menschen in der Corona-Auszeit.
Aus.Zeit 2020 ist ein Not-for-Profit-Projekt der Werbeagentur brandcom. Entstanden aus dem Impuls, den Moment festzuhalten, ohne Gewinnausrichtung.