Die Geschäftsvorfälle sind deutlich weniger, die Gerichte sind runtergefahren, die Termine sind weitestgehend abgesagt und Telefonverkehr und Vereinbarungen von Terminen finden so gut wie gar nicht mehr statt. Das heißt, der Geschäftsbetrieb ist von der Auslastung her deutlich nach unten gegangen. Das unterscheidet uns als mittelständische Kanzlei wahrscheinlich von Großkanzleien, die zu Beginn der Corona-Krise relativ stark ausgelastet waren und mit großen Mandanten das wahrscheinlich auch weiterhin so sind, aber wir, die vor allem Privatleute und kleinere mittelständische Unternehmen betreuen spüren die Krise. Die Nachfragen waren da, haben sich aber mittlerweile auch erledigt. Es sind Dinge zu bearbeiten, aber neue Mandanten sind deutlich weniger geworden.

Wir sind mit der Digitalisierung der Kanzlei relativ weit fortgeschritten, sodass für mich auch die Option bestand, ins Homeoffice zu gehen. Ich muss nicht vor Ort sein, um meine laufenden Akten zu bearbeiten. Sofern ändert sich für die Mandanten in den laufenden Verfahren überhaupt nichts und für mich eigentlich auch nicht, ich spare mir den Weg in die Kanzlei.

Für mich wird sich glaube ich nicht so viel ändern. Nur die ganzen Geschäftsvorfälle und gerichtliche Verfahren, die jetzt eingestellt sind, müssen nachgeholt werden und der Beratungsbedarf als Arbeitsrechtler wird eher zunehmen als abnehmen, da man ja damit rechnen muss, dass quer durch die Bank in allen Wirtschaftszweigen unter Umständen arbeitsrechtliche Konsequenzen gezogen werden müssen. Wenn es die Branchen leider Gottes trotz staatlicher Unterstützungen wahrscheinlich nicht überstehen werden – die ganze Krise – wird sich da viel ändern und dort wird auch eine Marktbereinigung stattfinden und auch entsprechender Beratungsbedarf entstehen.