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Surf Club Sylt

Markus Mager

Wo?

Sylt

Datum

April 2020

Fotograf

Jens Schmidt

Bitte beschreiben Sie diesen Ort (und das Leben hier zu normalen Zeiten).

Moin, ich bin Markus, ehemaliger Präsident vom Surf-Club Sylt. Wir befinden uns hier im Clubhaus vom Surf Club Sylt am Brandenburgerstrand. Das Clubhaus ist aufgrund der Auflagen zurzeit geschlossen und seit fast vier Wochen findet hier nichts statt – unsere ganze Jugendarbeit, das soziale Treffen hier mit Jung und Alt. Der Clubraum ist geschlossen. Das Surfen ist nicht verboten, da freuen wir uns auch alle drüber, aber es ist absolut tot Hose hier am Strand.

Bitte beschreiben Sie Ihre aktuelle Situation?

Auf der ganzen Insel ist nichts mehr los. Wir können froh sein, dass wir surfen dürfen. Ansonsten ist es schwierig, denn man ist es gewohnt, hierher zu kommen, sich umzuziehen, sich zu treffen, zu chillen und das ist aufgrund der gesamten Situation jetzt vorbei.

Was erwarten Sie für sich persönlich von der Zukunft?

Ich persönlich erhoffe mir von der Zukunft – besonders jetzt nach dieser ganzen Zeit – eine kleine Entschleunigung für die Insel. Ich wünsche mir ein sehr positives Miteinander, weil jetzt ist es natürlich eine Grenzwanderung zwischen Kontaktlosigkeit und Kontakt in sozialen Medien. Ich wünsche mir, dass die Oberen bewusster mit uns umgehen und dass auch wir bewusster miteinander umgehen. Und natürlich wünsche ich mir, dass wir surfen können bis der Arzt kommt. Gerade hier am Strand sind die größten Massenveranstaltungen der Insel, wie der größte Windsurfcup der Welt. Das ist alles sehr extrem geworden. Vielleicht kann man da alles ein bisschen qualitativ verbessern. Ansonsten wünsche ich mir, dass Wellen kommen, gutes Wetter und dass es hier bald wieder losgeht, denn die Jugendlichen sind eigentlich die Zukunft der Welt und die müssen wir packen. Wenn die jetzt auch „eingeschlossen“ sind, ist das nicht gut auf Dauer. Dieser Kontakt zwischen Jung und Alt ist wichtig und Jugendliche müssen etwas tun. Das Treffen und Sehen fehlt gerade hier. Und ich wünsche mir, dass es bald wieder losgeht und Ehrlichkeit unter uns Menschen, die ist ganz wichtig.

Fünfzehn Profifotografen und Fotografinnen, vom Alpenvorland bis Sylt porträtieren deutschlandweit Menschen in der Corona-Auszeit.

Aus.Zeit 2020 ist ein Not-for-Profit-Projekt der Werbeagentur brandcom. Entstanden aus dem Impuls, den Moment festzuhalten, ohne Gewinnausrichtung.